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Wärmepumpen im Altbau: Ein Leitfaden für den erfolgreichen Einsatz

Lesedauer 5 Min. Zuletzt aktualisiert: 12. Mai 2025

Eine wichtige Frage beim Einbau einer Wärmepumpe ist, wie hoch die maximale Vorlauftemperatur für eine Wärmepumpe sein darf. Eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung (IFEU) in Heidelberg hat gezeigt, dass eine maximale Vorlauftemperatur von 55 Grad Celsius noch akzeptabel ist, ohne dass die Effizienz der Wärmepumpe zu sehr beeinträchtigt wird.

Die Bedeutung der Vorlauftemperatur

Die Vorlauftemperatur ist ein wichtiger Faktor bei der Auslegung von Wärmepumpen. Wenn die Vorlauftemperatur zu hoch ist, kann dies zu einer Verschlechterung der Effizienz der Wärmepumpe führen. Die Studie des IFEU hat gezeigt, dass eine Verschlechterung von 14 Prozent bei einer Vorlauftemperatur von 55 Grad Celsius gegenüber einer optimalen Vorlauftemperatur von 35 Grad Celsius auftritt.

Warum ist die maximale Vorlauftemperatur so wichtig?

Die maximale Vorlauftemperatur ist wichtig, weil sie nur an sehr wenigen Tagen im Jahr erreicht wird. Die Auslegung unserer Heizung basiert auf dem Prinzip, dass sie es auch an den kältesten Tagen des Jahres schaffen soll, unsere Häuser ausreichend mit Wärme zu versorgen. Die kältesten Tage sind je nachdem, wo wir wohnen, immer etwas unterschiedlich. Der Bundesverband Wärmepumpe e.V. stellt dafür eine Übersichtskarte im Netz bereit, die die normativen Außentemperaturen für verschiedene Regionen in Deutschland zeigt.

Vorlauftemperatur (°C)

Effizienzverlust ggü. 35 °C

Anmerkung

Anzahl Tage pro Jahr

35

0%

Optimalbereich

0

45

Ca. 7%

Geringer Verlust

0

55

Ca. 14%

Noch akzeptabel

2

65

>25%

Unwirtschaftlich

→ ca. 20 Tag

🔥 WICHTIGER HINWEIS

Der größte Effizienzvorteil von Wärmepumpen ergibt sich daraus, dass hohe Vorlauftemperaturen nur an sehr wenigen Tagen im Jahr gebraucht werden.

Wer seine Heizkurve auf maximal 55 °C begrenzen kann, bleibt im effizienten Bereich – und schützt sich vor einem wirtschaftlichen Desaster.

⚠️ 10x mehr Betriebstage über 55°C

Schon eine Erhöhung auf 65 °C bedeutet zehnmal mehr kritische Betriebstage, was die Jahresarbeitszahl massiv verschlechtert.

Die Verteilung der Außentemperaturen

Eine statistische Auswertung der Außentemperaturen in Frankfurt am Main zeigt, dass die meisten Tage des Jahres eine Außentemperatur zwischen -10 und +30 Grad Celsius haben. Die Heizgrenztemperatur, also die Temperatur, bei der man beginnt zu heizen, liegt bei etwa 15 Grad Celsius. Das bedeutet, dass alle Temperaturen darüber uns nicht interessieren, wenn es um die Auslegung der Heizung geht.

Die Heizkurve

Die Heizkurve zeigt die Abhängigkeit der Vorlauftemperatur von der Außentemperatur. Je niedriger die Außentemperatur ist, desto höher muss die Vorlauftemperatur sein, um das Haus ausreichend mit Wärme zu versorgen. Wenn wir eine typische Heizkurve über die Temperaturverteilung legen, sehen wir, dass die Vorlauftemperatur nur an sehr wenigen Tagen im Jahr über 50 Grad Celsius liegt.

Der Leitfaden für den erfolgreichen Einsatz von Wärmepumpen

Um zu prüfen, ob eine Wärmepumpe für Ihren Altbau geeignet ist, sollten Sie folgende Schritte unternehmen:

  1. Raumweise Heizlastberechnung: Lassen Sie eine raumweise Heizlastberechnung durchführen, um die erforderliche Heizleistung für jeden Raum zu ermitteln.
  2. Prüfung der Heizkörper: Prüfen Sie, ob die vorhandenen Heizkörper ausreichend groß sind, um die erforderliche Heizleistung bei einer Vorlauftemperatur von maximal 55 Grad Celsius zu decken.
  3. Anpassung der Heizkörper: Wenn die Heizkörper nicht ausreichend groß sind, können Sie entweder neue Heizkörper einbauen oder Niedertemperatur-Heizkörper verwenden, die eine höhere Wärmeübergabeleistung haben.

Gebäudetyp

Baujahr/Modernisierung

Dämmstandard

Flächenheizung

Geeignet für Wärmepumpe?

Maßnahme erforderlich?

Unsanierter Altbau

Vor 1977

Sehr schlecht

Nein

Nein

Umfangreiche Sanierung

Teilmodernisiert

1978-1994

Mittel

Nein

Bedingt

Heizkörper prüfen/tauschen

Gut modernisiert

Nach 1995

Gut

Teils/Ja

Ja

Ggf. Feintuning nötig

Neubau

Nach 2002

Sehr gut

Ja

Ja

Keine Maßnahmen nötig

Niedertemperatur-Heizkörper

Niedertemperatur-Heizkörper sind speziell konstruiert, um bei niedrigeren Vorlauftemperaturen eine höhere Wärmeübergabeleistung zu erzielen. Sie können durch eine Vergrößerung der wärmeübertragenden Oberfläche oder durch die Verwendung von Materialien mit höherer Wärmeleitfähigkeit erreicht werden. Einige Hersteller nutzen auch Aluminium anstatt Stahlblech, da Aluminium eine fünfmal höhere Wärmeleitfähigkeit hat als Stahl.

Flächenheizungen

Wenn es um die Effizienz von Wärmepumpen geht, ist eine möglichst niedrige Vorlauftemperatur das A und O – und genau hier kommen Flächenheizungen ins Spiel. Ob Fußboden-, Wand- oder Deckenheizung: Sie verteilen die Wärme über eine große Fläche und benötigen deshalb deutlich niedrigere Temperaturen, um denselben Heizeffekt zu erzielen wie herkömmliche Radiatoren.

Das Ergebnis: Deine Wärmepumpe muss weniger leisten, arbeitet effizienter und liefert eine bessere Jahresarbeitszahl. In vielen energetisch modernisierten Altbauten mit Flächenheizung ist der Einsatz einer Wärmepumpe sogar ohne weitere Umbauten möglich. Kein Wunder also, dass genau solche Gebäude oft als Vorzeigeprojekte der Hersteller dienen.

Wenn Dein Haus also bereits mit einer Flächenheizung ausgestattet ist, hast Du einen großen Vorteil: Du erfüllst eine der wichtigsten Voraussetzungen für den wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Betrieb einer Wärmepumpe – und bist dem Ziel einer zukunftssicheren Heizung einen entscheidenden Schritt näher.

Fazit

Der Einsatz von Wärmepumpen in Altbauten ist möglich, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Mit unserem Leitfaden können Sie prüfen, ob eine Wärmepumpe für Ihren Altbau geeignet ist und wie Sie mögliche Probleme lösen können. Es ist wichtig, dass Sie eine raumweise Heizlastberechnung durchführen lassen und die Heizkörper prüfen, um sicherzustellen, dass die Wärmepumpe effizient arbeitet.


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